Doors of the 21st Century

     
Nach dem Tod von Jim Morrison in dem Jahre 1971 brachten die restlichen Band-Mitglieder noch zwei Alben heraus, die aber keine grossen Erfolge wurden. In dem April 1973 löste sich die Band auf. Zu einem Reunion-Konzert traten die drei überlebenden Doors-Mitglieder dennoch am 26. September 2000 nochmals zusammen, gemeinsam mit mehreren Sängern (darunter Ian Astbury ), die Morrisons Part übernahmen.

 

Das Jahr 2002 brachte wieder Bewegung in die Bandgeschichte. Mit Ian Astbury von der 80er Jahre Kult-Band The Cult gingen die Doors zunächst in den Vereinigte Staaten Amerika wieder auf Tournee, wobei sie dennoch den Bandnamen in "Doors of the 21st Century" geändert haben. In dem Jahre 2004 folgte eine Welttournee. Hintergrund für die Namensänderung ist wohl ein in den Vereinigte Staaten Amerika anhängiger Rechtsstreit, der von John Densmore und den Eltern Jim Morrisons gegen die übrigen Bandmitglieder eingeleitet wurde. Anstelle von John Densmore spielt jetzt Ty Dennis Schlagzeug, und anders als früher tritt die Band mit einem eigenen Bassisten auf (Angelo Barbera). Ein weiterer Prozess gegen die Urmitglieder der Band wurde von dem Ex-Police Drummer Stewart Copeland angestrengt, der zunächst als Schlagzeuger für die neuformierte Band vorgesehen war.

 

 

D21C Video

 

     

Laufzeit: 153 Minuten
Label: DiscLive Records
VÖ: 05.01.2004
 
Achtung Sammlerherzen, zückt eure Kreditkarten! Kurz nach Veröffentlichung der Bootleg-Box „Boot Yer Butt!“ kommt hier bereits der nächste Rundumschlag der kalifornischen Kult-Band The Doors. Und wieder geht es richtig zur Sache, denn mit diesem Live-Album wird erneut Geschichte geschrieben. Am Abend des 31. Dezember 2003 gaben die reformierten Doors als „The Doors Of The 21st Century“ im Kodak Theatre in Hollywood ein legendäres Konzert, das die Welt auf ein neues Studioalbum, dem dritten ohne Jim Morrison, vorbereiten soll.

In der Besetzung Robby Krieger (Gitarre), Ray Manzarek (Keyboards), Ian Astbury (Vocals), Angelo Barbera (Bass) und Ty Dennis (Drums) spielten die Doors des 21. Jahrhunderts ein 23 Songs umfassendes Set, das die Nachfolge des begehrten, zehn Jahre alten Bootlegs „The Doors With Eddie Vedder“ antritt. Damals, am 12. Januar 1993, gaben John Densmore, Robby Krieger, Ray Manzarek und Don Was am Bass, zusammen mit dem Pearl-Jam-Frontmann, anlässlich der Aufnahme in die „Rock 'N Roll Hall Of Fame“ im Century Plaza Hotel in Los Angeles ein kurzes Konzert, nach dem sich die Fans noch heute die Finger lecken.

Der legitime Nachfolger „Live In Hollywood – New Year’s Eve 2004“ stellt dieses Bootleg bei weitem in den Schatten. Mit einer unheimlich tight aufspielenden Backing Band im Rücken und einem unwiderstehlichen Ian Astbury am Mikrofon, der mit seinen derben Flüchen und einer ähnlich kaputten Stimme wie Jim Morrison bei den Aufnahmen zum „LA Woman“-Album, dem „Lizard King“ sehr nahe kommt, zaubern die „neuen“ Doors eine authentische Atmosphäre in den Raum, die das Konzert schon bald zu einem kultisch verehrten Ereignis erheben wird. Doch wer sind die Musiker, die die verbliebenen Ur-Mitglieder Robby Krieger und Ray Manzarek begleiten? Da ist zum einen ein gewisser Angelo Barbera, der als jüngstes von vier Kindern am 12. Juni 1965 in Süd-Kalifornien zur Welt kam. Er begann mit 12 Jahren Bass zu spielen und war bisher in den Bands von Lita Ford, Red Square Black, Perfect Stranger und The Motels tätig. Im Jahr 2000 nahm er ein Engagement in der Robby Krieger Band an und spielte zusammen mit den Doors bei ihrem „VH-1 Storytellers“-Auftritt im September desselben Jahres. Im Sommer 2002 gaben die Doors verschiedene Gigs im Zuge der Harley-Davidson Open Road Tour, die direkt in die Vorbereitungen eines neuen Studioalbums mündeten und seitdem von vielen Reunion-Konzerten der „Doors Of The 21st Century“ begleitet wurden.

Ty Dennis hat den Posten des ausgestiegenen Drumers John Densmore übernommen, der von der Idee einer Doors-Reunion nichts hielt und die Band daraufhin verließ. Dennis ist der Sohn eines Jazz-Schlagzeugers, was seine Einflüsse aus den Bereichen Jazz, Rock und Funk begründen dürfte. In seiner 15-jährigen Karriere spielte er u.a. bei Elephant Ride, Firebug, The Motels und der Robby Krieger Band. Bekanntester Neuzugang ist Ian Astbury. Der aus Heswall, Merseyside in England stammende Sänger wurde mit der Düster-Rockband The Cult berühmt. Astbury verbrachte lange Zeit seiner Kindheit in Kanada und Schottland, ehe seine Familie 1979 nach England zog. Nach einem weiteren Umzug nach Bradford, Yorkshire gründete er zusammen mit Gitarrist Billy Duffy die Gothic-Rockband The Southern Death Cult, aus der später The Cult hervorging. In den 80er-Jahren brachten The Cult einige hochklassige Alben heraus. Doch als in den 90ern die Grunge-Welle über den Globus schwappte, bekam die Band kein Bein mehr auf den Boden. The Cult lösten sich 1995 auf und Astbury gründete die erfolglose Band The Holy Barbarians. Nach einem Soloausflug („Spirit/Light/Speed“, 2000) und einer mittelprächtigen Cult-Reunion („Beyond good and evil“, 2001) heuerte Astbury bei den 21st Century Doors an.

Das drei CDs umfassende Werk bietet ein wahres Hit-Feuerwerk und damit alles, was Doors-Fans erwarten können. Zudem ist der Sound für eine ungemasterte Live-Aufnahme aller erster Sahne. Klar, druckvoll und unzensiert („may not be suitable for minors”) knallen die Songs aus den Boxen und sorgen für zeitweiliges Grinsen der debilen Art. Zwar hat man sich nicht an das Heiligtum „The end“ herangetraut, doch dafür erlebt der Hörer erstmals Songs vom letzten Studioalbum mit Jim Morrison („LA Woman“, 1971) live. Dazu gibt Waylon Krieger (Sohnemann von Robby) als Gast-Gitarrist ein Stelldichein. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen. Das Album ist lediglich auf 1.000 Exemplare limitiert, von denen Ende Januar 2004 bereits rund 800 Stück verkauft waren. So sind die Chancen ziemlich gering, in den Genuss der taufrischen Live-Darbietungen einer der größten Bands aller Zeiten zu gelangen. Aber noch ist die Chance nicht vorbei. Also nichts wie ran, um sich dieses historische Zeitdokument zu sichern!

Setlist

 
  • Peace frog
  • Roadhouse blues
  • Break on through
  • When the music’s over
  • Love me two times
  • Alabama song/Back door man
  • Five to one
  • Crystal ship
  • People are strange
  • Spanish caravan
  • The changeling
  • Love her madly
  • Been down so long
  • Riders on the storm
  • L`america
  • Cars hiss by my window
  • Hyacinth house
  • Texas radio
  • Not to touch the earth
  • LA woamn
  • Wild child
  • Soul kitchen
  • Light my fire
     
  • Pressemitteilungen ohne Kommentar:

    Laut.de

    The Doors: Neues Livealbum zum Downloaden

    The Doors präsentieren sich derzeit wieder on stage. Jetzt soll die Show am kommenden Freitag in Denver aufgezeichnet und online als Livealbum verkauft werden.

    Denver - The Doors stehen in ihrer derzeitigen Besetzung, den Originalmitgliedern Ray Manzarek (Keyboards) und Robbie Krieger (Gitarre) sowie dem The Cult-Sänger Ian Astbury, Basser Angelo Barbera und Drummer Ty Dennis, wieder auf der Bühne. Hierzulande treten die Psychedelic Rock-Legenden als The Doors Of The 21st Century am 17. Juli auf dem Bonner Museumsplatz auf. Fans, die nicht das Glück haben, die Band live zu erleben, können sich allerdings anderweitig behelfen: Am kommenden Freitag lässt die Band den Gig im amerikanischen Denver mitschneiden und bietet ihn anschließend als Livealbum online zum kostenpflichtigen Download an.

    Nach dem Konzert kann man auf der Bandwebsite einen Registriercode erwerben, der dazu berechtigt, den Mitschnitt auf die heimische Festplatte herunterzuladen. Allerdings wird ein Obulus von 20 US-Dollar fällig. "Dieses Ereignis ist ein Meilenstein für die Musikindustrie", schwärmt Zack Bair, dessen Unternehmen die dafür notwendige neue Technologie NetBurn zur Verfügung stellt. Diese preist er als Kompromiss zwischen den Interessen der Copyright-Inhaber und dem Anspruch der Fans auf leichten und schnellen Zugang zu Musik an.

    Inhaltlich ist die Idee nicht ganz so neu. Beispielsweise verkauften die deutschen Avantgardebastler Einstürzende Neubauten auf ihrer letzten Tour direkt im Anschluss an die Konzerte konservierte Versionen der Gigs. Die frisch gebrannten Doppel-CDs schlugen mit jeweils 25 Euro zu Buche. Die Tracklist wurde später online nachgereicht.
     

    The Doors: Ex-Band tanzt um Morrisons Grab

    The Doors 21st Century wollen vor einem Gig in Paris im Dezember das Grab des verstorbenen Jim Morrison besuchen. Der Ex-Drummer ist dagegen.

    Los Angeles  - Am 9. Dezember findet der erste Gig der Doors in Paris statt. Genauer der Doors 21st Century, denn von der Originalbesetzung sind nur noch Ray Manzarek und Robby Krieger erhalten. Für Jim Morrison steht The Cult-Sänger Ian Astbury am Mikro, der ehemalige Police-Drummer Stewart Copeland ersetzt den widerspenstigen John Densmore.

    Am Tag vor dem Auftritt soll aber noch der 1971 verstorbene Jim Morrison beehrt werden, der am 8. Dezember 60 Jahre alt geworden wäre. Er ist auf dem berühmten Pariser Friedhof Pere Lachaise begraben. Diesen Tag wollen die neuen Doors an Jim Morrisons Grab feiern, um am nächsten Abend zum ersten Mal überhaupt in Paris aufzutreten. Auf die Ankündigung Manzareks, sie wollten "Jim zum Geburtstag einen Besuch abstatten ", reagierte der Ex-Drummer der Doors John Densmore sehr kritisch.

    Zur L.A. Times sagte Densmore, es sei ein reiner Reklameakt, wenn die "Pseudo-Doors um Jims Grab latschen". Densmore versuchte schon Anfang Februar gerichtlich, ein Wiedervereinigungskonzert seiner Kollegen unter dem Namen The Doors 21st Century zu verhindern. Der Grund: Die Rechte an Namen und Logo der Doors liegen zu jeweils gleichen Teilen bei den drei verbliebenen Bandmitgliedern und der Witwe des verstorbenen Sängers Jim Morrison.

    Manzarek und Krieger scheinen sich trotzdem auf die Tour zu freuen, und zwar vor allem auf die Live-Performance der Songs von "L.A. Woman", die noch nie live gespielt wurden: "Nachdem wir sie aufgenommen hatten, ging Jim nach Paris und kehrte nie zurück", sagte Manzarek. "Aber nun holen wir die Tour nach, die niemals stattfand!"
     

    The Doors: Morrisons Eltern ziehen vor Gericht

    Mama und Papa Morrison versuchen mittels einer Klage die Wiederbelebung von "The Doors" zu verhindern.

    Los Angeles  - Ray Manzerek und Robbie Krieger von den Doors müssen einen erneuten Rückschlag für ihre Reunionpläne hinnehmen. Nach Drummer John Desmore wollen jetzt auch die Eltern ihres verstorbenen Sängers Jim Morrison vor Gericht ziehen, um eine Tour sowie ein neues Album der beiden als "The Doors, 21th Century" auf ewiges Eis zu legen.

    George und Clara Morrison werfen dem Duo in der Anklageschrift vor, dass sie den guten Ruf der Band sowie die Lyrics ihres Sohnes ohne Erlaubnis und nur zur persönlichen Bereicherung benutzen würden. In ihren Augen ändere auch der abgeschwächte Bandname nichts. Das Anhängsel "21th Century" werde eh immer unterschlagen und im Endeffekt nur "The Doors" hervorgehoben.

    Unterstützung erhält das Ehepaar von Pearl Courson, Mutter der langjährigen Morrison-Lebensgefährtin Pamela. Courson hatte nach dem Tode ihrer Tocher ein Viertel der Bandanteile und ihren Einnahmen geerbt. Die The Doors-Reunion von Manzerek und Krieger steht ob solch starken Gegenwindes weiter in den Sternen.
     

    Ray Manzarek: "Wenn wir nicht die Doors sind ..."

    Nachdem John Densmore letzte Woche versuchte seine ehemaligen Bandkollegen vom Gebrauch des Namens The Doors abzuhalten, sind Krieger und Manzarek beleidigt.

    Hollywood  - John Densmore hatte ein Wiedervereinigungskonzert seiner Kollegen unter dem Namen The Doors - 21st Century am vergangenen Freitag gerichtlich verhindern wollen. Robbie Krieger und Ray Manzarek, deren Auftritt mit Police-Schlagzeuger Stewart Copeland und Sänger Ian Astbury ein voller Erfolg gewesen sein soll, warteten nicht auf einen Gerichtstermin, um es Densmore heimzuzahlen, sondern taten nun ihre Meinung über die Presse kund.

    Man habe Densmore eine herzliche Einladung zukommen lassen, die er aufgrund von angeblichen Tinitus-Problemen abschlug, sagte Keyboarder Manzarek zu ABC-News. Anstatt der Aufforderung, an den Percussions mitzuwirken, nachzukommen, habe Densmore wegen Namenmissbrauchs geklagt: "Es ist lächerlich: der Gründer und Keyboarder der Doors spielt mit dem Autor von 'Light My Fire', 'Love Me Two Times' und 'Love Her Madly' - wenn wir nicht die Doors sind, wer dann?"

    Die Agentur, die The Doors - 21st Century bucht, hat jetzt eine Frühjahrstour durch die Staaten und einige Auftritte in Europa für den Sommer geplant. Schlagzeuger Copelands Teilnahme an der geplanten Tour ist aber unsicher, da er schon am vergangenen Freitag wegen einer Verletzung ausgewechselt werden musste. Für ihn springt vorerst Ty Dennis, der Drummer von Kriegers Band, ein.
     

    The Doors: Drummer klagt gegen Reunion

    John Densmore versucht seine Ex-Bandkollegen gerichtlich an der Nutzung des Namens "The Doors" zu hindern.

    Los Angeles  - Anlass der am Dienstag in Los Angeles vom früheren Doors-Schlagzeuger John Densmore eingereichten Klage ist ein Wiedervereinigungskonzert, bei dem seine ehemaligen Bandkollegen Robbie Krieger und Ray Manzarek zusammen mit dem Sänger der Band The Cult, Ian Astbury, und Police-Schlagzeuger Stewart Copeland am kommenden Freitag unter dem Namen "The Doors" auftreten wollen. Densmore beschuldigt Keyboarder Manzarek und Gitarrist Krieger des Markenzeichen- und Namenmissbrauchs.

    Die Rechte an Namen und Logo der Doors liegen zu jeweils gleichen Teilen bei den drei verbliebenen Bandmitgliedern und der Witwe des 1971 verstorbenen Sängers Jim Morrison. Bei diesem bereits 1965 von Morrison erstellten Konzept hat jedes Mitglied Veto-Recht gegenüber den anderen. Densmore zeigt sich bestürzt über den Missbrauch des Namens, der zudem die Fans nur verwirre. Ihm gehe es lediglich um die Verwendung des Bandnamens und keineswegs um eine Verhinderung des geplanten Konzerts.

    "Sie können sich the Windows oder the Hinges nennen, aber nicht The Doors", begründete Densmore seine Klage gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "The Doors sind Jim, John, Ray und Robbie, es sollte nicht The Doors heißen, wenn da irgendjemand anders als Jim singt." Manzarek wies die Vorwürfe zurück. Nicht ohne Grund wollten er und Krieger ohnehin unter dem leicht geänderten Namen" The Doors, 21st Century" auftreten.
     

    The Doors: Manzarek und Krieger verlieren Bandnamen

    Die The Doors-Mitglieder Ray Manzarek und Robby Krieger dürfen ihren eigenen Bandnamen nicht mehr verwenden. Ex-Drummer John Densmore hatte seine ehemaligen Bandkollegen auf Schadensersatz verklagt.

    Los Angeles  - "Ich bin sehr glücklich, dass das Vermächtnis der 'echten' Doors und das von Jim Morrison im Besonderen mit dieser Entscheidung gewahrt bleibt", zeigte sich Ex-Doors-Drummer John Densmore mit dem Ausgang des Prozesses zufrieden. Laut dem Urteil eines Gerichts in Los Angeles dürfen seine ehemaligen Bandkollegen Ray Manzarek und Robby Krieger nicht mehr unter dem Bandnamen The Doors Of The 21st Century auftreten. Zudem soll Densmore ein Drittel der Konzerteinnahmen erhalten, berichtete das US-Branchenblatt Variety vergangene Woche.

    Manzarek und Krieger waren seit 2002 unter dem nur leicht abgeänderten Bandnamen als The Doors Of The 21st Century aufgetreten, mit The Cult-Sänger Ian Astbury am Mic und ohne Densmore an den Drums. Der Trommler hatte das Engagement wegen eines Gehörschadens abgelehnt, ihn ersetzte zeitweise der ehemalige Police-Drummer Stewart Copeland. Seit Februar 2003 versuchten Densmore und Jim Morrisons Eltern die neuen Doors wegen Vertragsbruchs und unfairen Wettbewerbs zu stoppen. Dem Ur-Drummer zufolge sollten seine Ex-Kollegen den Zusatz "former members" im Namen mitführen.

    The Doors hatten sich 1971 nach dem Tod von Sänger Morrison aufgelöst und damals vereinbart, dass jeder Nutzung des Bandnamens und des Logos alle Parteien zustimmen müssen. Hierzu zählen obendrein die Erben von Morrisons langjähriger Lebensgefährtin Pamela Courson.
     

    +++ Was im vergangenen Jahr als eines der größten Comebacks 2002 abgefeiert wurde, endet nun vor Gericht. Der frühere Police-Schlagzeuger Stewart Copeland hat Ray Manzarek und Robby Krieger von Doors 21st Century (der Neuauflage der Doors) auf eine Million US Dollar verklagt. Copeland beklagt, dass Manzarek und Krieger eine mündliche Vereinbarung nicht eingehalten und stattdessen Copelands Lohn einbehalten hätten. Erst im vergangenen Monat hatte das dritte verbliebene Doors-Mitglied, Schlagzeuger John Densmore, die Herren Manzarek, Krieger, Copeland und den Cult-Sänger Ian Astbury gerichtlich dazu bringen können, nicht unter dem Namen Doors auf Tour zu gehen.+++

     

    Tagesspiegel:

    Rebellen mit College-Abschluss

    Doors-Gründer Ray Manzarek erklärt, wie es war, vor 40 Jahren jung zu sein – und was daraus wurde Kommende Woche spielt er mit Robby Krieger und den „Riders on the Storm“ in Berlin
     

    Gut 40 Jahre ist es her, dass in Los Angeles zwei junge Männer, Ray Manzarek und Jim Morrison, eine Band gründeten. In der Folge wurden The Doors eine der bedeutendsten Rockgruppen der Welt. 1971 starb Morrison, danach löste die Band sich auf. Kürzlich taten sich Manzarek und Doors- Gitarrist Robby Krieger wieder zusammen, jetzt kommen sie mit dem neuen Sänger Ian Astbury nach Berlin. Wegen eines Rechtsstreits nicht als The Doors, sondern als „Riders on the Storm“. Lars von Törne, Jahrgang 1969, ließ sich von Manzarek, Jahrgang 1939, erklären, wie es sich vor 40 Jahren anfühlte, jung und wild zu sein.



    Herr Manzarek, ich habe hier ein Foto von Ihrer Europatournee 1968. Da sehen Sie ziemlich wild aus, aber Ihr Publikum trägt Schlips und Kragen, kurze Haare …

    Sehen Sie: Diese Oldtimer stehen für das, gegen das wir rebelliert haben!

    Was für eine Atmosphäre war das damals, 1965, als Sie die Doors gründeten?

    Oh, das könnt ihr jungen Leute euch gar nicht mehr vorstellen. Als wir Anfang, Mitte 20 waren, haben wir ernsthaft gedacht, wir könnten die Welt verändern. Einen Ort der Freiheit, Harmonie und Liebe schaffen. Wir haben danach gestrebt, wahre Christen zu werden …

    Sie hören sich an wie ein Prediger.

    Mit Kirche hat das nichts zu tun. Uns ging es darum, den Zielen von Jesus Christus zu folgen, der sagte: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das war es, was wir wollten. Wir betrachteten die anderen Menschen als Fortsetzung von uns selbst. Die Einheit aller Dinge.

    Klingt abgedreht.

    Nun, wir haben LSD genommen, Pilze, Pejote, bewusstseinserweiternde Substanzen. Wir haben die Pforten der Wahrnehmung geöffnet und sind auf die andere Seite gelangt. Das war eine Zeit, in der junge Menschen nach Aufklärung strebten und die Welt vor jenen Katastrophen schützen wollten, die uns heute wieder bedrohen – Krieg, Hass, Gewalt.

    Glorifizieren Sie die Vergangenheit nicht ein wenig?

    Glauben Sie mir, es war ein enormer Umbruch. Aber das versteht ihr jungen Leute erst, wenn auch ihr die Pforten eurer Wahrnehmung öffnet.

    Denken Sie mit Nostalgie zurück?

    Natürlich, es war die Zeit, als wir jung und hart und verrückt und verliebt waren – lebendig eben. Wir hatten einen neuen Stamm gegründet von Menschen, die anders leben wollten. Wir liebten einander, liebten die Erde. Wir waren die Generation, der die Welt offen lag. Der Krieg war vorbei, wir waren die Ersten, die ihr Leben frei bestimmen konnten. Und wir machten etwas anderes draus, als unsere Eltern es geplant hatten. Ich zum Beispiel sollte Rechtsanwalt werden. Und Jim Morrison sollte zur Marineakademie gehen oder Diplomat werden.

    Stattdessen wurden Sie Rockmusiker. Das muss ein Schock für Ihre Eltern gewesen sein.

    Absolut. Das war revolutionär. Das hatte es vorher nicht gegeben. Alle sagten: Musik? Davon könnt ihr doch nicht leben! Aber wir haben den Sprung gemacht. Das war das Besondere an jener Zeit: Wir haben uns der göttlichen Energie hingegeben – und wurden gerettet.

    Hört sich ziemlich abgehoben an.

    Aber so waren wir damals nun mal drauf: psychedelisch.

    Wieso stachen die Doors aus dieser allgemeinen Jugendbewegung so heraus?

    Vielleicht weil unsere Musik auf Jazz und Blues basierte und nicht diesen Country-Sound hatte, diesen Jingel-Jangel-Gitarrenklang. Und wir bestanden im Gegensatz zu anderen Bands aus Leuten mit College-Abschluss, wir kannten unsere Philosophen wie Nietzsche und wussten etwas über europäische Künstler wie Brecht und Weill.

    Wie wichtig waren Äußerlichkeiten, Ihre langen Haare zum Beispiel?

    Das war revolutionär. Die Norm war bis dahin, dass alle mit Armeehaarschnitten rumliefen. Wir ließen unsere Haare wachsen und zeigten: Wir sind kein Teil des militärisch-industriellen Establishments mehr. Wir sind wild und frei.

    Ihre Band war berühmt auch für die sexuellen Anspielungen …

    Ja, die waren sehr wichtig, auch wenn wir das gar nicht absichtlich einsetzten. Es war einfach das erste Mal, dass man auf der Bühne freizügiger sein und Sexualität thematisieren konnte.

    Hin und wieder wurde Jim Morrison deswegen auch eingesperrt.

    Natürlich. Wir brachen mit der Generation unserer Väter. Kein Wunder, dass die sich wehrten.

    Stichwort Drogen …

    Die 60er Jahre sind ohne LSD und Marihuana nicht denkbar. Diese Substanzen ermöglichten uns einen völlig neuen Blick auf die Dinge. Ohne sie wäre das kaum denkbar gewesen.

    Viele kommen heute gut ohne so was aus.

    Natürlich, man kann Yoga machen, Zen und so weiter. Aber Amerika brauchte damals eine Radikalkur. Lasst uns so viele Leute wie möglich so schnell wie möglich zur Erleuchtung bringen. Da waren LSD, Hasch oder Pilze ganz praktisch.

    Waren Sie erfolgreich mit Ihrem Versuch, eine neue Gesellschaft zu schaffen?

    Der Kampf geht immer weiter. Damals ging es um einen Neuanfang, um Frauenrechte, Umweltschutz, Frieden und so weiter. Und heute geht es gegen die Bush-Regierung, gegen Fundamentalisten aller Coleur: Moslems, Christen, Juden, oder auch fundamentalistische Kapitalisten. Man muss einfach immer weiter für das Gute kämpfen, für die Liebe.

    Sie sind jetzt 66. Wie kam es, dass sie jetzt als Revivalband touren, statt Ihre Rente zu genießen?

    Es begann mit einer MTV-Sendung, bei der Robby und ich gemeinsam auftraten. Danach dachten wir: Irgendwie fehlt uns die gemeinsame Musik. Wir gewannen Ian Astbury von der Band The Cult als Sänger, und seitdem treten wir hin und wieder als „Riders on the Storm“ auf.

    Ihr Orgelsound prägt die Musik der Doors, die Eröffnungsmelodie von „Light my Fire“ ist wohl das berühmteste Orgelintro der Rockmusik. Ist das eine schwere Bürde?

    Die einzige Bürde ist die Abwesenheit von Jim. Er fehlt uns sehr. Wäre es nicht toll, wenn er wieder lebendig wäre?

    Manche finden, Sie sollen die Vergangenheit ruhen lassen.

    Wieso? Die Vergangenheit ist die Gegenwart. Wir haben riesigen Spaß, gemeinsam zu spielen. Und die Fans lieben es. Es gibt zwar welche, die sagen: Wie könnt ihr es wagen, ohne Jim Morrison aufzutreten. Aber das sind Leute, die ihn nicht als Künstler schätzten, als Poeten, sondern einfach nur in seine knackigen Lederhosen verliebt waren.
     

    Riders on the Storm

     Zwei Urgesteine der 60er melden sich zurück und knipsen das Licht noch mal an: Robby Krieger und Ray Manzarek, Gitarrist und Organist der legendären Doors waren im April gemeinsam mit Ex-Cult-Frontman Ian Astbury als Riders on the Storm in Deutschland. Hier verrät Robby Krieger wie es zur Reunion kam, was er von Tribute Bands hält und wie er über die Entwicklung der Musikindustrie denkt.

     

    Wie fühlt es sich an, wieder mit den Doors-Songs auf der Bühne zu stehen?

    • „Großartig! Es ist eine Ewigkeit her, dass ich mit Ray zusammengearbeitet habe. Die Doors-Sachen wieder mit einem richtigen Sänger auf die Bühne zu bringen, ist schon was anderes, als die Stücke selbst mit meiner Band zu spielen. Normalerweise singe ich oder manchmal mein Sohn Waylon. Hin und wieder spielen wir sie nur rein instrumental. Diese Formation ist was ganz anderes. Es ist wieder das Original und es macht immer noch riesig Spaß.“

    So ganz original sind die Riders ja nun auch wieder nicht. Außer Ray und Ihnen, sind ein anderer Drummer und ein Bassist mit an Bord.

    • „Stimmt. John Densmore wollte nicht mit uns auftreten. Deshalb haben wir Ty Dennis gefragt, der in meiner Band Schlagzeug spielt. Er kennt die Doors-Songs. Unser Bassist kommt aus Jamaika, ein echter Reggae-Typ. Er ist ein Experte, wenn es um die Musik von Motown geht. In alten Zeiten hat Ray den Bass mit seiner linken Hand übernommen. Aber darauf hatte er keine Lust mehr. (lacht)“

    Hat sich etwas bei den Arrangements der Songs verändert?

    • „Nein, wie spielen sie wie damals. Der einzige Unterschied ist, dass Ray seine linke Hand nun voll am Piano einsetzen kann, was früher wegen der Basslines nicht möglich war. Rays Art den Bass zu spielen hatte natürlich schon einen Effekt auf den typischen Doors-Sound. Seine linke Hand war eine Art Autopilot. Er durfte darüber gar nicht weiter nachdenken, sonst hätte er Probleme mit der rechten Hand bekommen, die allein für den Orgelsound zuständig war. Völlig klar, dass diese besondere Art den Bass einzusetzen ziemlich spezifisch war. Hätten wir damals einen Bassisten in der Band gehabt, hätten wir sicher ganz anders geklungen. Ob das nun besser oder schlechter gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Aber rückblickend würde ich das nicht ändern wollen.“

    Wie sind Sie auf Ian Astbury als Sänger gekommen?

    • „Ian war schon als Teenager ein großer Fan der Doors. Er war mit Danny Sugerman befreundet. Danny war Co-Autor des Buchs No one here get’s out alive und zeitweise unser Manager. Unglücklicherweise ist er vor zwei Jahren an Lungenkrebs gestorben. Danny stellte uns Ian vor. Wir traten zusammen bei der TV-Show Storytellers für den Musik-Sender VH-1 auf. Er machte seinen Job großartig.“

    Sie sind nicht nur mit Ian aufgetreten, sondern baten schon die Leadsänger von Pearl Jam und Creed auf die Bühne für ein Konzert. Wie kam es zu der Entscheidung, Ian als festen Sänger in die Band zu holen?

    • „Kennen Sie die Musik von The Cult? Die waren sehr von Jim Morrisons beeinflusst. Für Ian ist damit wohl ein Traum in Erfüllung gegangen. Für ihn ist es perfekt und für uns war es die beste Entscheidung.“

    Ian hat anfangs geschworen die Riders wären nur ein limitiertes Projekt. Jetzt arbeiten Sie schon drei Jahre zusammen. Wird es auch eine gemeinsame CD geben?

    • „Wir haben mächtig Spaß zusammen und sprechen tatsächlich darüber ein Album mit neuem Material aufzunehmen. Das wird also der nächste Schritt sein. Blöderweise wurden wir die ganze Zeit durch ein Gerichtsverfahren, das John Densmore gegen uns angestrengt hat, daran gehindert diese Pläne zu verfolgen. Aber Ian hatte schon Recht, als wir anfingen, waren wir nicht sicher, wo die Sache hingehen wird. Und wir haben auch keine Ahnung, wie lange es die Riders geben wird. Inzwischen sind es schon drei Jahre und das zeigt ja, dass die Leute hinter uns stehen. So lange es gut läuft, werden wir weiter machen.“

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    John Densmore fand die Idee, dass Sie als The Doors erneut auf Konzerttour gehen wohl nicht angebracht. Er setzte durch, dass Sie sich nicht The Doors of the 21. Century nennen dürfen. Wie kamen Sie auf Riders on the Storm als Bandname?

    • „Riders on the Storm war der letzte Song, den Jim live gespielt hat als wir damals in New Orleans auftraten. Danach ging er nach Paris. Es war auch der letzte Song, den wir gemeinsam für das L. A. Woman Album aufnahmen. Aus diesen Gründen erschien es uns als gute Wahl für den Neustart. Wir hätten uns natürlich auch The Windows nennen können (lacht). Oder People are strange. Das wäre eine Alternative gewesen (lacht).”


    Gibt es Tabu-Songs, die Ray und Sie nicht mit Ian spielen würden?

    • „Ja – es gibt ein Stück, dass wir definitiv nicht in dieser Formation spielen werden und das ist The End. Ray findet, dass sei Jims persönlichstes Stück und wir sollten davon einfach die Finger lassen.“

    Warum haben Sie sich überhaupt für diese Reunion entschieden? Sie könnten doch wunderbar vom Mythos leben.

    • „Das ist eine berechtigte Frage. Der Grund für uns war, dass die Leute uns sehen wollen. Wann immer ich mit meiner eigenen Band auf Tour ging, kamen Fans zu mir und fragten, wann Ray, John und ich endlich wieder gemeinsam auf der Bühne stehen würden. Wir trafen die Entscheidung allein für unsere Fans und ich kann nur sagen, wer uns nicht sehen will, der muss ja nicht zu den Konzerten kommen.“

    Wie reagieren die Fans auf die alten/neuen Doors, besonders diejenigen, die Jim Morrison noch erlebt haben?

    • „Bislang hat sich noch keiner beschwert. Es kam aber auch keiner, der gesagt hätte, wir seien besser als früher. Mir scheint es so, dass jeder zufrieden ist, der uns sieht. Ian macht seine Sache großartig auf der Bühne und die Leute flippen einfach aus. Was will man mehr?“

    Ihre Deutschland-Tour ist ziemlich kurz dafür, dass die Fans so heiß drauf sind, die alten Haudegen endlich mal (wieder) live zu erleben. Sie haben nur drei Konzerte geplant …

    • „Ich weiß auch nicht, warum. Aber wir werden sicher bald möglichst noch mal kommen. Wenn es gut läuft, vielleicht gibt es ja noch Zusatztermine. Ich hoffe, die Fans wollen mehr.“

    Wird es irgendwann doch noch eine Reunion mit John Densmore geben?

    • „Es gibt immer eine Chance. Wir wollen nach wie vor mit ihm wieder auf der Bühne stehen. Aber er will es einfach nicht und man kann niemanden zwingen. Ich wünschte, er wüsste, wie sehr die Fans uns drei wieder zusammen sehen möchten. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was in ihm vorgeht. Immerhin macht er ja nach wie vor Musik. Jazz in seiner eigenen Band.“

    Wie aktuell sind die Doors Songs heute?

    • „Ich denke, sie thematisieren Dinge, die heute wieder oder immer noch aktuell sind. Wir haben damals versucht über universelle Themen zu schreiben. Dinge, die auch 30 Jahre später noch relevant sein würden. Und das hat sich bewahrheitet.“

    Sie sind über 40 Jahre im Musikgeschäft. Was waren die gravierendsten Veränderungen?

    • „Positiv oder negativ? Es gibt nicht gerade viele positive Entwicklungen. Ich denke, das größte Problem ist, dass es ein zu ausuferndes Business geworden ist. Anfangs ging es nur um Musik und um Kunst. Inzwischen ist es nur noch big Business und das Geld bestimmt die Regeln. Die Bands heutzutage haben einfach ihre Kraft verloren und sie haben den Plattenfirmen nichts mehr entgegen zu setzen. Die Major-Label haben die Macht Bands zu machen und zu zerstören. Sie signen nur die Bands, die ihnen Erfolg versprechend erscheinen. Die Musik muss ein Hit werden, sonst gibt es keinen Vertrag. Da werden gleich mehrere Gruppen, die einen ähnlichen Sound haben ausprobiert und gefeuert, wenn sie nicht den gewünschten Erfolg bringen. Die nehmen sich einfach nicht mehr die Zeit, einen Künstler aufzubauen. Ein anderes Problem sehe ich im Einsatz von Computern. Das suggeriert, jeder könnte eine Platte aufnehmen. Mit dem richtigen Programm, kann jeder Musik machen. Doch genau das nimmt die Kunst aus der Musik. Die Leute machen sich heute nicht mehr die Mühe ein Instrument zu lernen, an ihrer Musik zu wachsen. Die Technologie kann großartig sein, aber man muss vorsichtig mit ihr umgehen, sonst zerstört sie die Kunst.“

    In den letzten Jahren – vor allem nachdem der Doors-Film in die Kinos kam – schossen Tribute-Bands wie die Pilze aus dem Boden. Was halten Sie von dieser Entwicklung?

    • „(lacht) Ich nehme es erst mal als Kompliment. Aber ganz offensichtlich kann kein Tribute so gut sein wie das Original. Das war ein Grund, warum wir wieder auf Tour wollten, schließlich sind wir das Original.“

    Sie sind vor ein paar Jahren zusammen mit The Soft Parade - einer Tribute-Band aus New York - in Paris aufgetreten. War es nicht seltsam, mit einem Klon auf der Bühne zu stehen?

    • „Ach ja, die Soft Parade. Es hat Spaß gemacht. Hm – ehrlich gesagt, es war natürlich nicht zu vergleichen mit den Doors. Tatsächlich kam ich mir ziemlich blöd vor. Da war ein Typ, der war so angezogen wie ich damals (lacht), er hatte so einen Bart, wie ich ihn hatte. Der war wie eine Parodie auf mich. Wissen Sie, ich sehe es so, wenn es Tribute-Bands von deiner Gruppe gibt, dann bedeutet das, wir haben einen sehr langen Weg zurückgelegt. Was mir allerdings sehr zu denken gibt ist die Tatsache, dass es Leute gibt, die zu diesen Konzerten gehen und glauben, sie wüssten nun, wie die Doors waren. Aber das stimmt einfach nicht. Diese Bands sind so weit von uns entfernt, wie die Erde vom Mond.“

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    Was ist denn der größte Unterschied zwischen Bands wie The Soft Parade und dem, was Sie nun mit den Riders machen?

    • „Die eine wird immer die Kopie bleiben, während die andere das Original ist. Eine Kopie, bleibt immer eine Kopie, ganz gleich, was diese Bands von sich behaupten. Ihre Musik kommt nicht von Herzen.“

    Sind Sie es nicht manchmal leid, dass die Leute immer nur nach der guten alten Zeit mit Jim fragen und sich nicht dafür interessieren, was Sie heute machen?

    • „Ganz ehrlich? Wenn du es einmal im Leben geschafft hast, dann wirst du immer daran gemessen. Ich habe sieben oder acht Soloalben aufgenommen und keiner interessiert sich dafür. Die wollen immer nur Geschichten über die Doors hören. Das macht mich oft stinksauer. Aber dann muss ich mir eingestehen, dass viele froh wären, wenn sie je so weit kämen wie wir damals. Nur wenige schaffen es zweimal. Paul McCartney ist so einer. Der hat es gepackt. Trotzdem will jeder von ihm die Beatles-Songs hören. Davon kommst du nicht los und im Grunde ist ja nichts Falsches daran. Ich meine, hey – du kannst heute noch die Duke Ellington Band erleben, obwohl Duke schon 30 Jahre tot ist. Bei den Doors ist es wohl ähnlich. Also kann ich nur sagen, kommt vorbei uns seht euch die Show an. (lacht).“

    Es gibt unzählige Doors-Biografien – einschließlich die Ihrer Kollegen und Ihres ehemaligen Managers. Lesen Sie, was die Leute über Sie schreiben und werden wir irgendwann auch Robbies Version zu lesen bekommen?

    • „Ich habe ein oder zwei davon gelesen. Es gibt keinen Grund für mich all diese Bücher zu lesen. Ich war schließlich dabei und ich weiß wie es war. Die meisten Autoren bedienen sich von Informationen aus zweiter Hand. Ich versuche mir nicht allzu viele Gedanken über diese Bücher zu machen und ich plane auch keine eigene Biografie.“

    Ein Wunder eigentlich, dass nicht auch Jims Geschwister ihre Version veröffentlichen. Janis Joplins Schwester hat eine Biografie über sie veröffentlicht und damit die Lücke in all den anderen Bios geschlossen, die über Janis Kindheit und Jugend nicht viel sagen konnten.

    • „Wenn Sie Jims Geschwister kennen würden, dann würden Sie sich nicht wundern (lacht) Entschuldigen Sie, ich wollte nicht so offen sein. Nein – das war ein Scherz (lacht). Ich denke, dass besonders Jims Eltern im Grunde wünschen, dass die Sache endlich ein Ende findet. Sie mögen die ganze Publicity um ihren Sohn nicht. Ich nehme mal an, das iwird Jims Geschwister auch davon abhalten über ihn ein Buch zu schreiben.“

    Natürlich kommen wir nicht drum herum ein paar Worte über Oliver Stones Film The Doors zu verlieren …

    • „Okay. Ich mochte den Film. Tatsächlich habe ich als Berater mitgewirkt. Es war interessant und irgendwie hat es auch Spaß gemacht einen Film zu drehen. Alles in allem ist es ein guter Spielfilm geworden, der es mit den Tatsachen eben nicht so genau genommen hat. Aus meiner Sicht hat Val Kilmer (Anmerkung: Kilmer spielt die Rolle von Jim Morrison) seine Sache gut gemacht. Er hat es geschafft Jims Persönlichkeit rüberzubringen. Was mich etwas gestört hat war, dass man nichts über die nette Seite von Jim erfahren hat. Oliver Stone hat ihn ständig betrunken dargestellt. Wir alle wissen, diese Momente gab es. Aber eben nicht ständig. Die Musikszenen waren das Beste am Film. Es war meine Aufgabe darauf zu achten, dass die Konzertszenen so korrekt wie nur möglich waren. Und die kommen dem, was wir damals erlebten, recht nahe. Val Kilmer hat das meiste selbst gesungen und das war schon sehr gut.“

    Sie haben vorhin Ihren Sohn erwähnt. Der hat vor einer Weile eine CD mit einem gewissen Cliff Morrison aufgenommen, der behauptet Jims Sohn zu sein.

    • „(lacht) Oh, erinnere mich nicht daran. Das war ein Deal für nur eine CD. Cliff Morrison ist ein Fake! Er hat meinen Sohn verarscht. Der hat ihm geglaubt. Ich sagte damals zu Cliff, wenn du wirklich Jims Sohn bist, dass solltest du einen DNA-Test machen, um alle Zweifel auszuräumen. Da bekam er plötzlich Muffensausen. Ich glaube, der Typ sitzt inzwischen im Knast. Er hat irgendwen gekidnappt oder so.“

    Wahrscheinlich jemanden, der seine wahre Identität verraten wollte.

    • „(lacht) Schon möglich. In jedem Fall ein unangenehmer Mensch.“

    Gibt es schon konkrete Pläne für Riders on the Storm, wenn die Tour vorbei ist?

    • „Im Sommer werden wie erst einmal durch Südamerika touren und danach haben wir noch ein paar Termine in den Staaten. Aber wir arbeiten auch an neuem Material, das wir später aufnehmen wollen. Na ja – wir sind eine Band und wir machen das, was Bands normalerweise so tun, touren, Songs schreiben, ins Studio gehen.“

    Das hört sich so an, als wären die Riders für alle inzwischen ein fulltime Projekt. Machen Sie nichts mehr mit Ihrer eigenen Band?

    • „Tatsächlich habe ich nicht sehr viel mit meiner eigenen Band gearbeitet, seit ich mit Ray und den anderen die Riders gegründet habe. Es sieht ganz nach einem fulltime Job aus. Aber ich schreibe schon seit einer Weile an eigenem Material für ein neues Robbie-Krieger-Album, das hoffentlich bald erscheint. Außerdem bastele ich anmeiner Website, denn ich plane dort Songs zum download anzubieten.“

    Darin scheint die Zukunft des Musikgeschäfts zu liegen. Künstler wie David Bowie oder Prince machen das schon sehr lange.

    • „Tatsache. Sind die Downloads umsonst?“

    Schön wär’s. Aber sie sind erschwinglich. Prince nimmt pro Single 0,99 $.

    • „Ah… das ist wie bei I-tunes. Ich finde das eine gute Idee, um Künstler kennen zu lernen. Mal sehen, wie ich esmachen werde. Sie sollten bei Gelegenheit mal auf meiner Website vorbeischauen.“

    Ich danke Ihnen für das Gespräch.

    Das Interview führte Claudia Hötzendorfer

     

    Februar 2007
    Astbury verlässt Riders on the Storm


     Ian Astbury verlässt nach vier Jahren das Doors-Nachfolgeprojekt Riders on the Storm. Der 44-Jährige Sänger will einen Neuanfang mit seiner früheren Band THE CULT versuchen. «Ich habe beschlossen, mich neuen Dingen zu widmen und mich auf meine eigene Musik und deren Vermächtnis zu konzentrieren», sagte Astbury in einer Erklärung. Riders on the Storm nannten sich nach einem Doors-Titel, nachdem das dritte verbliebene Doors-Gründungsmitglied John Densmore die Verwendung des legendären Band-Namens gerichtlich untersagen ließ.

    «Ich habe viel von den beiden (Manzarek und Krieger) gelernt und es hat sicherlich meine Fähigkeiten als Performer erweitert. Dies war eine schwierige Entscheidung, aber ich hätte das Gefühl, nicht nur sie, sondern auch mich zu hindern, wenn ich jetzt nicht gehen würde.» Riders On The Storm wollen nach Angaben von Bandmanager Tom Vitorino weitermachen und suchen jetzt einen neuen Sänger. The Cult wurden in den 80er Jahren mit den Hits «She Sells Sanctuary», «Revolution» und «Rain» bekannt.

     

         
         
         
         
         
    Bericht vom Bonn-Konzert hier